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Von den achtzehn Soldaten

Märchen von Johann Wilhelm Wolf, Seite 4 ( von 4 )

"Geld holen für meine Frau!" sprach der wirt, da erwischte ihn der Teufel am Camisol und brach ihm das Genick ab. Das hatte er nun davon. Die Wirtin daheim konnte es aber nicht aushalten vor Erwartung und Ungeduld nach dem schönen Geld; sie dachte, es möchte ihm zu schwer werden unterwegs, sie könnte ihm ja entgegen laufen und es ihm abnehmen. Sie kam bis vor den Berg und wartete erst noch eine Zeitlang vor der Tür, doch als der wirt immer noch nicht erschien, dachte sie: er hat zu schwer geladen und kann es nicht allein auf die Achsel heben, du willst hineingehen und ihm helfen! Also ging sie hinein und kam zu der ersten Brücke, wo der Teufel stand und auf sie wartete. "Wohinaus, liebe Frau?" frug er. "Zu meinem Mann!" "Da kann sie hinkommen liebe Frau" sprach der Teufel, griff sie bei den Haaren, drehte ihr den Hals ab und warf sie hinab zu ihrem Mann. Jetzt waren sie beisammen. -
Den achtzehn Soldaten ging es besser. Da die Zahl durch den Rekruten voll geworden war, so kamen die Prinzessinnen wieder angefahren, immer Eine nach der Andern, jede zu ihrem Liebsten und Alle, bis zum Achtzehnten hielten es diesmal richtig aus. Als die letzte Prinzessin da gewesen war, da kamen sie des andern Abends alle Achtzehn auf ein Mal. die Älteste aber sprach: "Heute Nacht müsst ihr die Erlösung zu Ende bringen; eine Jede von uns legt sich zu ihrem Bräutigam, aber ruhig und stille muss ein Jeder bei seiner Prinzessin liegen und Keiner reden oder sich rühren, bis es Reveille schlägt." So geschah's. Sie legten sich Alle Sechs und dreißig zusammen und Alle hielten tapfer aus, nur der Tambour hätte beinahe Alles verdorben. Denn gegen Morgen fiel es ihm plötzlich brühheiß ein: holla! wer kann denn die Reveille schlagen wenn ich bei der Prinzessin liege? Als er gerade aufspringen wollte, da begann es auf einmal Reveille zu schlagen, aber was für eine Reveille! So hatte der Tambour noch keine gehört! Es war gerade als ob zehn mal hunderttausend Tamboure im Schlosshof stünden und schlügen! Jetzt war Alles Liebes und Gutes. Die Älteste Prinzessin blieb mit dem Feldwebel in dem Schloss wohnen, das nun erlöst war, die anderen fuhren mit ihren Männern fort, die eine dahin, die andere dorthin, wo eine jede ihr Königreich hatte. die Brücke war jetzt gut zu passieren, denn der Teufel hatte nun andere Sachen zu tun, als dort Schildwache zu stehen.

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