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Der Schweinehirt

Märchen von Hans Christian Andersen, Seite 3 ( von 3 )

"Hundert Küsse von der Prinzessin", sagte er, "oder Jeder behält das Seine!"
"Stellt Euch davor!" sagte sie dann, und da stellten sich alle Hofdamen davor, und nun küsste er.
"Was mag das wohl für ein Auflauf beim Schweinestall sein?" fragte der Kaiser, welcher auf den Balkon hinausgetreten war. Er rieb sich die Augen und setzte die Brille auf. "Das sind ja die Hofdamen, die da ihr Wesen treiben; ich werde wohl zu ihnen hinunter gehen müssen!"
Potz tausend, wie er sich sputete!
Sobald er in den Hof hinunter kam, ging er ganz leise, und die Hofdamen hatten so viel damit zu tun, die Küsse zu zählen, damit es ehrlich zugehen möge, dass sie den Kaiser gar nicht bemerkten. Er erhob sich auf den Zehen.
"Was ist das?" sagte er, als er sah, dass sie sich küssten, und dann schlug er seine Tochter mit seinem Pantoffel auf den Kopf, gerade als der Schweinehirt den sechsundachtzigsten Kuss erhielt.
"Fort mit Euch!" sagte der Kaiser, denn er war böse, und sowohl die Prinzessin wie der Schweinehirt mussten sein Kaiserreich verlassen.
Da stand sie nun und weinte, der Schweinehirt schalt, und der Regen strömte hernieder.
"Ach, ich elendes Geschöpf", sagte die Prinzessin, "hätte ich doch den schönen Prinzen genommen! Ach wie unglücklich bin ich!" Der Schweinehirt aber ging hinter einen Baum, wischte sich das Schwarze und Braune aus seinem Antlitz, warf die schlechten Kleider von sich und trat nun in seiner Prinzentracht hervor, so schön, dass die Prinzessin sich verneigen musste.
"Ich bin dahin gekommen, Dich zu verachten!" sagte er. "Du wolltest keinen ehrlichen Prinzen haben! Du verstandest dich nicht auf die Rose und die Nachtigall, aber den Schweinehirten konntest du für eine Spielerei küssen. Das hast du nun dafür!"
Und dann ging er in sein Königreich hinein; da konnte sie draußen singen:
"Ach, du lieber Augustin,
"Alles ist weg, weg, weg!

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